Eines konnte man den Köngenern gestern nicht absprechen: Die Moral hat gestimmt. Und das ist die wichtigste Erkenntnis, die Stephan Hartenstein nach dem Trainerwechsel in der vergangenen Woche gewonnen hat. „Wir sind als echtes Team aufgetreten“, lobte der Sportliche Leiter, „jeder ist gerannt und hat für den anderen gerackert und gekämpft.“ Nach einem 0:2-Rückstand sei die Mannschaft in den letzten Spielen eher auseinander gefallen. Diesmal aber war Hartenstein beeindruckt, wie sich die Grün-Weißen nicht in ihr Schicksal ergeben, sondern 90 Minuten ihre taktische Marschroute durchgezogen haben. „Wir sind nicht chaotisch und vogelwild geworden“, sagte Hartenstein, „das war der Schlüssel zum ersten Punktgewinn.“
Die Gäste aus dem Bayerischen, haben, wie es die Bucher Art ist, schnörkellos nach vorne gespielt und die Hausherren in der ersten Halbzeit immer wieder vor Probleme gestellt. Vor allem mit ihren Positionswechseln. Die Folge: Nach einer guten halben Stunde hatten sich die Köngener zwei Gegentore eingefangen. Sehenswert das erste, das Timo Leitner per Seitfallzieher gelang (15.). Manuel Schrapp legte nach 36 Minuten das 0:2 nach.
Sascha Strähle, der neue Chefstratege in der Fuchsgrube, reagierte, nahm Moritz Waggershauser raus und beorderte Daniel Seidler hinten links in die Abwehr. Eine Maßnahme, die Wirkung zeigte. „Dadurch sind wir stabiler geworden“, freute sich Hartenstein.
Zugute gekommen ist den Köngenern auch die schnelle Antwort nach dem 0:2. Abwehrchef Kevin Kaiser hämmerte die Kugel mit Vollspann zum 1:2-Anschluss in die Maschen (41.). Zuvor hatte Mustafa Baykara einen Abwehrspieler nach einem Freistoß von Kim-Lars Ehrler gestört, so dass dieser nicht konsequent genug klären konnte. Kaiser, der kopfballstarke Kapitän, hatte ein paar Minuten davor Pech, als sein Kopfball nach einer Ecke auf der Linie geklärt wurde. Kaisers Reklamationen ließen den Unparteiischen Daniel Röbbeling aber kalt. Er ließ weiterlaufen und zeigte nicht auf den ominösen Punkt. „Den Elfer muss man nicht unbedingt pfeifen“, räumte auch Stephan Hartenstein ein.
Nach dem Seitenwechsel schaffte der TSVK den schnellen Ausgleich. Baykara ging bei einem Laufduell mit Buchs Keeper Michael Widmann zu Boden und Nico Hummel verwandelte den Strafstoß platziert zum 2:2 (51.). Anbrennen ließen die Gastgeber danach nichts mehr, die eigenen Bemühungen wurden freilich auch nicht mehr von Erfolg gekrönt. „Wir sind in der zweiten Halbzeit gut gestanden und haben wenig zugelassen“, war Hartenstein zufrieden. Doch nicht nur die Köngener hatten Möglichkeiten zum Siegtreffer, auch die Gäste mit ihren Unruheherden Schrapp, Leitner und Markus Bolkart sorgten immer wieder für Gefahr. „Das 2:2 ist ein kleiner Aufwärtstrend“, sagte Hartenstein, „mit dem Punkt sind wir zufrieden.“
TSV Köngen – TSV Buch 2:2
TSV Köngen: Rühs – Waggershauser (41. Prinz), Nuffer, Kaiser, Bauer – Seidler, Ehrler, Hummel, Panne (90.+4 Löfflath)– Baykara (90. Herz), Stehling.
TSV Buch: Widmann – Zott, Trum, Zwar (83. Negele), Merkel – Amann, Sailer (60. Riedel), Bolkart, Schabel (65. Seifert) – Schrapp, Leitner.
Schiedsrichter: Röbbeling (SKG Max-Eyth-See Stuttgart).