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EZ Pokal 2022 in Köngen

Der FC Esslingen gewinnt das Finale gegen Gastgeber TSV Köngen mit 2:0. Dritter wird der VfB Oberesslingen/Zell vor dem FV Plochingen.

Die Scheckübergabe der KSK Esslingen und Kaufland für die 4 Erstplatzierten

Im Finale kann sich der FC Esslingen gegen unsere Mannschaft mit 2:0 durchsetzen

TSV Köngen - 2. Platz

Tolle Stimmung mit der Band Squeezed

Fuchsgrube by Night

Turnierleitung immer auf der Höhe

Speedtest

Sie sangen „Schallallala FCE“ und ließen den Rosésekt spritzen. Dann aber richteten die Fußballer des FC Esslingen schnell den Fokus nach vorne. Der noch junge Verein hat bei seiner erst dritten Teilnahme zum zweiten Mal den EZ-Fußballpokal gewonnen. Zum ersten Mal seit dem Jahr 2010 – damals war es der TV Nellingen – gelang einer Mannschaft die Titelverteidigung. Der junge Amir Brockman, Finaltorschütze und einer der auffälligsten Spieler des Turniers, erklärte nach dem 2:0 (2:0)-Finalsieg gegen Gastgeber TSV Köngen mit einer Mischung aus Euphorie und Abgeklärtheit: „Es ist überragend. Wir sind von Spiel zu Spiel als Team besser geworden. Die Qualität, die wir über das ganze Turnier gezeigt haben, wollen wir mit in die Saison nehmen. Unser Ziel ist der Aufstieg.“ Der VfB Oberesslingen/Zell gewann das Elfmeterschießen um Platz drei mit 5:4 gegen den FV Plochingen.

Bei der 43. Auflage des Traditionsturniers, das von der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen sowie von Kaufland unterstützt wird, standen die über die vier Spieltage besten Mannschaften im Finale. Und es waren die beiden Teams, die zuvor schon Ambitionen auf den Sieg angemeldet hatten. Deshalb war Köngens Trainer Sascha Strähle enttäuscht – wenn auch nur kurz. „Uns sind am Ende die Körner ausgegangen“, sagte der Coach des Landesligaabsteigers und gratulierte dem neuen Bezirksliga-Konkurrenten FCE zum „verdienten Sieg im Finale“. Strähle war aber auch stolz auf die Mannschaft: „Es war ein guter Auftritt von uns, wir haben uns Stück für Stück weiterentwickelt – daher ist alles gut.“

Letzteres galt für den Verein in seiner Rolle als Ausrichter des Turniers ohnehin. Die Organisation war hervorragend, die Menge an Essen und Trinken perfekt vorbereitet, die beiden Rasenplätze waren in einem spitzenmäßigen Zustand – die Köngener sorgten dafür, dass sich die Fußballer und die insgesamt 2500 Zuschauer pudelwohl im Stadion Fuchsgrube fühlten. „Wir richten den EZ-Pokal gerne mal wieder aus“, sagte Fußball-Abteilungsleiter Achim Wunderwald zufrieden. Ihm behagte auch sehr, was er auf den Plätzen gesehen hatte: „Viele Mannschaften sind mit vielen Nachwuchsspielern angetreten, auch der verdiente Sieger FC Esslingen, das gefällt mir. In der Bundesliga gibt es das nicht.“

Der TFC Köngen erreichte als einziges Team aus der Kreisliga B das Viertelfinale und sorgte damit für die größte Überraschung, der ebenfalls überzeugende TB Ruit scheiterte nur ganz knapp am Weiterkommen. Insgesamt aber dominierten die Favoriten, alle fünf Bezirksligisten waren am Finaltag dabei. Umso größer war der Jubel beim A-Ligisten Oberesslingen/Zell über Rang drei, auch wenn beim Elfmeterschießen gegen Plochingen ein bisschen Glück dabei war. Dimitrije Pantic traf mit dem entscheidenden Schuss, nachdem Stefan Padberg verschossen hatte. „Ich freue mich, dass wir in diesem starken Feld unter die Top-Drei gekommen sind“, sagte der neue VfBO-Trainer Kadir Akay, dem jedoch die 0:5-Halbfinalschlappe gegen den FCE ein bisschen nachhing. Plochingens Coach Thorsten Schöllkopf trauerte derweil dem Halbfinal-Aus im Elfmeterschießen nach: „Wären wir weitergekommen, wären wir mindestens Zweiter gewesen“, sagte er – so wie im Vorjahr. „Und Platz drei hätte natürlich auch besser ausgesehen als Rang vier.“ Insgesamt aber war auch Schöllkopf happy: „Wir sind einen Schritt weiter.“

Das galt auch für die Finalisten, die sich seit dem Starttag am Mittwoch stetig gesteigert hatten – für die Köngener galt das zumindest bis zum Halbfinale. Im Endspiel fehlte ihnen sichtlich die Kraft – und auch das Konzept gegen die spielstarken Esslinger. Die dominierten und gingen in der 9. Minute nach einer weiten Flanke von Danis Dipa durch Brockman in Führung – ein Zusammenspiel zweier Youngsters. Das 2:0 kurz vor der Pause durch einen Kopfball von Lucas Hägele nach einer sehenswerten Flanke von Maurice Regber war die Vorentscheidung. Denn der Gastgeber erspielte sich kaum noch Chancen. Die beste vergab Max Cavallo kurz vor Schluss. Die Köngener sanken erschöpft auf den Rasen und sahen den Esslingern beim Feiern zu. „Wir haben schwere Beine“, erklärte Kapitän Sven Dobler, stand aber schnell wieder auf. „Wir können insgesamt zufrieden sein. Wir haben uns von Tag zu Tag gesteigert und gut als Team gespielt.“

„Wir schaffen es, den Gegner in seiner Hälfte einzuschnüren“, analysierte Esslingen Co-Trainer Dominik Eitel, der den erkrankten Christian Ehrenberg vertrat, und freute sich darüber, dass die Mannschaft am Finaltag keinen Gegentreffer zugelassen hatte. „Wir haben so viel Qualität“, führte er weiter aus, „wenn wir die abrufen, sind wir schwer zu schlagen.“ Das gilt auch für die Ende August beginnende Bezirksligasaison. Die Esslinger hatten mutig angekündigt, ihren Titel beim EZ-Pokal verteidigen zu wollen. Nachdem das gelungen war, ließ Eitel wie Spieler Brockman ebenso forsche Worten folgen: „Wir freuen uns sehr über den Turniersieg, das ist gut fürs Prestige. Viel wichtiger aber ist, dass wir am Ende der Saison Erster sind. Wir wollen aufsteigen.“ Und dann singen: „Schallallala FCE.“

Vom EZ-Pokal berichten Sigor Paesler, Andreas Pflüger, Dominic Berner (Text), Frederic Feicht, Robin Kern, Stefanie Gauch-Dörre, Steffen Wahr, Jochen Gut (Online)

 

Beobachtungen rund um das Turnier in Köngen

Auf den Spielfeldern ist beim EZ-Fußballpokal naturgemäß immer etwas los. Neben dem Platz ist das allerdings nicht anders. Wir haben uns in der Köngener Fuchsgrube umgesehen und umgehört und einige sportliche sowie ein paar randsportliche Fakten zusammengetragen.

 

Sichwardt zieht vorbei

Lange führte Kalle Maier, der nach seinem Wechsel vom TSV Baltmannsweiler zum FV Plochingen einfach so weiter trifft. Doch am Ende wurden seine fünf Turniertreffer noch von Marcel Sichwardt vom FC Esslingen überholt. Sichwardt trug sechs Tore zum Turniersieg des FCE bei und verkörpert auch die Philosophie der Mannschaft: Er ist nämlich noch im A-Jugend-Alter.

 

Dampha hält und spielt mit

„Das ist eher ungewöhnlich, dass er keinen hält“, sagte Trainer Klaus Schipke nach dem Aus des TSV Denkendorf im Elfmeterschießen des Viertelfinales gegen den TSV Köngen. Aber ein paar Mal war Lamin Dampha an der Kugel dran. Und dass er auch Elfmeter halten kann, bewies er im Gruppenspiel, als der den Schuss von Georgios Natsis parierte und dem Kapitän des FC Esslingen damit nach dessen eigener Aussage eine schlaflose Nacht bescherte. Die Auszeichnung als bester Torhüter des Turniers erwarb sich Dampha aber vor allem durch weitere Paraden und sein gutes Mitspielen – so wie es ein moderner Torhüter eben tun muss.

 

Von der Sonne verwöhnt

Würde man die Witterungsbedingungen während des EZ-Fußballpokals auf gut schwäbisch beschreiben, müsste es wohl „von faschd ällem ebbes“ heißen. Sonne, und Wolken, eine leichte Brise und erträgliche Sommertemperaturen – also so ziemlich genau das, was man „bestes Fußballwetter“ nennt. Verzichtet hat der Wettergott während der Partien hingegen auf kühles Nass von oben. Am Donnerstagabend war der letzte Schlusspfiff gerade ertönt und die Spieler hatten sich noch trockenen Kickstiefels in die Kabinen begeben, als der Himmel seine Schleusen öffnete. Zuvor hatten sich Blitz und Donner in sicherer Entfernung ausgetobt. Am Freitag sorgte dann die natürliche Beregnungsanlage vor dem Anpfiff der ersten Begegnungen für optimale Bedingungen. Am Abend strahlte zwar ein fetter Regenbogen zwischen Köngen und Wendlingen. In der Fuchsgrube fiel aber kein Tropfen.

 

Ein Hammer mit 112 Sachen

200 Besucherinnen und Besucher – die männliche Klientel war deutlich in der Übermacht – haben sich an der aufblasbaren Mords-Schuss-Geschwindigkeits-Maschine versucht. Verletzte gab es dem Vernehmen nach nicht, zumindest humpelte keiner der Ballerer vom Tartan. Bei den Kindern und Jugendlichen wurde der kräftigste Kracher mit 87 Kilometern pro Stunde gemessen. Der härteste Schuss bei den Erwachsenen brachte es auf 112 Sachen. „Wir hatten zwar eigentlich nur für die Jüngeren einen Preis ausgelobt“, erklärte zum Abschluss des Wettbewerbs Ralph Gann vom Autohaus Kummich, von dem das Event organisiert wurde. Spontan habe man sich aber entschlossen, auch den insgesamt heftigsten Hammer zu prämieren. Wer die beiden glücklichen Presiträger sind, verriet Gann noch nicht. Diese würden in den nächsten Tagen von ihm zur Übergabe eingeladen.

 

Goldene Nadel für Lenz

Nicht nur als Stadionsprecher und „Stimme des EZ-Pokals“ bringt sich Michael Lenz ein. Er ist auch einer der bekanntesten Schiedsrichter in der Region. Weil er seit 1997 Unparteiischer ist, also seit 25 Jahren, wurde er am zweiten Tag des Turniers mit der goldenen Ehrennadel des WFV ausgezeichnet. „Ich bin sehr gerne Schiedsrichter“, sagt Lenz, der für den TSVW Esslingen pfeift. „Es macht mir Freude, nicht nur das Spiel zu leiten, sondern auch auf Augenhöhe mit den Spielern zu kommunizieren.“ Dabei besticht Lenz nicht nur durch seinen ausdauernden Einsatz, er ist auch ein wahrer Socializer. „Jeder kennt ihn und er sorgt immer für gute Stimmung“, schiebt einer seiner Schiedsrichterkollegen im Vorbeigehen ein. Dieselbe Auszeichnung erhielt aus den Händen von Esslingens Schiedsrichter Obmann Hardy Wolf auch Kai-Marc Lechner vom VfB Stuttgart, der am Donnerstag als Unparteiischer auf dem EZ-Pokal-Platz stand.

 

2099 Spiele hinter dem Grill

Über den glühenden Kohlen brutzelten die legendären Köngener Stadionwürste, drumherum standen sechs wachsame Grillmeister, die – Achtung – zusammen 2099 Pflichtspiele für den TSV Köngen bestritten haben. Herausgefunden hat das Vereinschronist und Kohlenanheizer Bernd Zimmermann, der mal „g’schwind schauen wollte, wie viele Spiele hinter dem Grill stehen“. Neben Zimmermann (465 Spiele) wendeten Peter Krämer (191), Kurt Sterr (480), Martin Märkle (120) und Richard Bantel (339) Steaks und Bratwürste. Die meisten Partien hat der sechste im Bunde, Robert Kümmel, absolviert. Ganze 504 Spiele bestritt er im Trikot des TSV Köngen. Übrigens: Welches Grillgut am besten wegging, ließ sich schwer beziffern. Die Rote stand aber nach wie vor hoch im Kurs.

 

Vier Max oder auch keiner

Namen werden vergeben, weil sie den Eltern in der Regel so gefallen – und um Menschen zu unterscheiden. Beim Bezirksligisten TSV Köngen ist das nicht so einfach – könnte man zumindest meinen. Die Kicker mit den Nachnamen Cavallo, Schlotterbeck, Herz und Schwender heißen vorneherum alle Max, wobei nur Herr Herz laut Pass Maximilian heißt. „Das ist aber kein Problem, sie haben alle Spitznamen“, erklärt Trainer Sascha Strähle. Wenn der Coach also Paco, Schlotti, Emmha – für M.H. – oder Skipper auf das Feld ruft, wissen die (Mit-) Spieler, wer gemeint ist. „Im Training und im Spiel passt das“, erklärt Max „Schlotti“ Schlotterbeck, „nur wenn ein Außenstehender mal Max ruft, drehen sich manchmal drei oder vier von uns um.“

 

Trainertreff

Man sieht sich, man trifft sich, man fachsimpelt ein bisschen unter meist geschätzten Kollegen. Der EZ-Pokal ist auch ein Trainertreff. Aber nicht nur am Turnier beteiligte Übungsleiter ließen sich im Stadion Fuchsgrube blicken, sondern auch einige, deren Teams nicht mitspielten oder die gar nicht (mehr) im Geschäft sind. So sind etwa die auch EZ-Pokal erfahrenen Michael Hütt, Armin Lattacher und Thomas Köhrer stets bei dem Turnier zu sehen.

 

Tüchtig mit angepackt

Am Samstagabend, als der EZ-Pokal 2022 bereits Geschichte war, mussten die unzähligen freiwilligen Helferinnen und Helfer des TSV Köngen nochmals ran, um die Fuchsgrube wieder in ihren Urzustand zu versetzen. Saubermachen, Aufräumen, Müll und leere Flaschen einsammeln... Dabei zeigte sich, dass es mit dem, was allgemeinhin „funktionierendes Vereinsleben“ heißt, beim TSV recht gut bestellt ist. Obwohl sie sechs Partien binnen vier Tagen in den Knochen hatten, packten die Spieler und Trainer Sascha Strähle tüchtig mit an. Getreu dem geltenden Motto: „Viele Hände, schnelles Ende.“

 

 

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