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Männer1: Denkwürdiger Saisonstart in Köngen

TSV Köngen - TEAM Esslingen 26:29 (16:15)

Mit der halben Mannschaft verliert der TSV das Auftaktderby.

Der Verbandsliga-Auftakt der Handballer des TSV Köngen ist missglückt. Unter besonderen Umständen unterlagen sie am Samstag gegen das TEAM Esslingen mit 26:29 (16:15).

Das erste Spiel in der Verbandsliga des TSV Köngen. Nie zuvor war der Dorfverein so hoch aufgelaufen wie nach der Landesliga-Meisterschaft in der abgebrochenen Vorsaison.
Die Vorfreude wurde aber im Vorfeld getrübt. Die Corona-Fallzahlen im Landkreis Esslingen waren über die Eingriffsstufe gestiegen und man fragte sich, ob das Spiel überhaupt stattfinden könne, da insbesondere gleich zwei Mannschaften aus dem Landkreis aufeinandertrafen. Der HVW entschied sich lediglich zu einer Empfehlung, keine Zuschauer zuzulassen. Einige Köngener Spieler übernahmen im Vorfeld soziale Verantwortung und kündigten an, aus dem infektionsrisiko nicht mitspielen zu werden.
Insgesamt fielen Trainer Simon Hablizel sogar neun Stammkräfte aus, darunter auch Kapitän und Top-Torschütze Manuel Tremmel. Dennoch entschieden die Verantwortlichen, das Spiel mit der Rumpftruppe ohne Publikum stattfinden zu lassen. Hierfür wurden sowohl die A-Jugendlichen mit Zweitspielrecht, als auch Hase Hendrik Lindner in den Kader befördert.
Zu Beginn begegneten sich die Mannschaften auf Augenhöhe, doch einige Fehlwürfe aus dem Rückraum und vom 7-Meter-Punkt ließen die voll besetzten Gäste aus Esslingen auf 7:4 (11.) davonziehen.
Nun bewies die junge Truppe Moral und kämpfte sich wieder in die dominierende Position. Es waren Hannes Hagelmayer, Julian Perwög und Moritz Völter, auf deren Schultern die Verantwortung lag. Sie bissen ohne Wechselmöglichkeiten durch und dank einiger starker Paraden von Neuzugang Lucas Novak im Tor erarbeiteten sie sich bis zur Halbzeit eine 16:15-Führung.
Nach der Pause glitt den Köngenern jedoch das Spiel nach und nach aus der Hand. Die Esslinger Deckung stellte sich immer besser auf die drei Hauptakteure ein, unterbrach geschickt den Spielfluss der Gastgeber und lud sie zu überfrühten Abschlüssen ein. Auf der anderen Seite gewann das TEAM immer wieder wichtige Zweikämpfe, die zum Torerfolg führten. Über 18:20 zogen sie sogar auf 19:24 (43.) davon. Hablizel probierte noch einmal alles in seiner Macht stehende, gab auch den jüngeren Spielern Verantwortung, doch es brachte nicht den gewünschten Effekt. Als er beim 21:26 (49.) die grüne Karte legte, lag die Entscheidung schon in der Luft. Doch vor allem Neuzugang Robin Hagenlocher drehte in der Schlussphase nochmals auf. Mit seinem achten Treffer verkürzte er schließlich auf 24:26 (55.). Ein weiterer Lichtblick war, dass Sem Schade nach seinem Kreuzbandriss erstmals wieder spielen konnte und zum 25:27 traf.
Die Hoffnung keimte bei den 300 Zuschauern im Livestream nochmals auf, doch es reichte nicht. Nils Jakobi zeigte sich zu abgeklärt und entschied das Derby zugunsten der Esslinger.
Es blieb denkwürdiger Abend für die Köngener.

TSV Köngen: Novak, Martin (ab 35.); Schlichter, Maier, Fuß, Völter (4), Schmid (1), Hagenlocher (9/5), Hagelmayer (6), Müllerschön, Wengerofsky, Perwög (5), H. Lindner, Schade (1).
TEAM Esslingen: Boss, Di Vincenzo; J. Guhl (1), Weilmann (1), F. Guhl (1), B. Frohna, Merk (4), Jakobi (5), Braune (6/5), Mehlitz (5), Reitzle (3), Kindermann, Zimmermann (2), Drahola (1).  
Schiedsrichter: Sauer/Ströh (Rietheim-Weilheim/Weingarten)
Zeitstrafen: Schmid (2), Hagenlocher (2), Hagelmayer, Schade - Jakobi (2), Mehlitz, Reitzle, Zimmermann, Drahola.
Siebenmeter: 5/7 (Müllerschön und Hagenlocher verfehlen das Tor) - 5/5
Zuschauer: 0 (300 im Livestream).