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Männer1: Sem Schade erlöst die Köngurus beim 28:26-Zittersieg gegen das Schlusslicht

TSV Köngen - TV Großengstingen 28:26 (15:11)

Beim letzten Heimspiel der Landesliga-Handballer des TSV Köngen war mehr Spannung drin, als den Meisten lieb war. Schlussendlich gelang beim 28:26 (15:11) die Revange für den Punktverlust im Hinspiel. Wermutstropfen war die Verletzung von Kreisläufer Patrick Weber.
"Großengstingen, da war doch was.." Die Spieler des TSV Köngen hatten das Hinspiel nicht vergessen, als sie in der Schlusssekunde noch mit einem Wurf von hinter der Mittellinie den 26:26-Ausgleich kassierten. Für den TV Großengstingen bedeutete dies einen ihrer 5 gewonnen Punkte - zu wenig um die Klasse zu halten, sie stehen mit der roten Laterne als Absteiger fest.
Für den TSV Köngen geht es im eng erkämpften Mittelfeld um eine versöhnliche Endplatzierung. Dafür wurde die Clublegende Manuel Uttendorfer in den Kader berufen. Er hatte über 18 Jahre in der ersten Männermannschaft gespielt, Höhen und Tiefen mitgemacht, führt die interne ewige Torschützenliste mit Abstand an und hat schon fast jeden Spieler der aktuellen Männermannschaft als Jugendtrainer gefördert. Er wurde vor der Partie für seine Leistungen geehrt, zeigte aber auch in der Partie, dass er es immer noch drauf hat. Mehrfach ließ er die Gegenspieler aussteigen, setzte die Mitakteure in Szene, oder setzte sich selbst durch. Leider reichte es nicht mehr zu einem Treffer, da Gästetorwart Julian Rinker bestens aufgelegt war.
Bis zum 10:10 (21.) war die Partie völlig ausgeglichen. Der TVG kam mit seiner unorthodoxen und trickreichen Spielweise immer wieder zum überraschenden Torerfolg, während die Köngener sich zwar gute Chancen herausspielten, aber an Rinker scheiterten. Außerdem nutzten sie die Schwachstellen des Gegners, wie das langsame Rückzugsverhalten, nicht genügend durch hohes Tempo in der ersten und zweiten Welle aus. Dazu kam eine Schreckminute, als der einzige Kreisläufer Patrick Weber unglücklich auf die Hand fiel und ins Krankenhaus gebracht werden musste. Die "Köngurus", angepeitscht vom lautstarken Publikum und dem neuen "Könguru"-Maskottchen, zeigten eine Trotzreaktion. Keeper Manuel Vogel parierte zwei von insgesamt vier Siebenmetern und Christoph Müllerschön zeigte sich von außen und am Punkt eiskalt, markierte mit einem Doppelpack bereits seine Treffer fünf und sechs. Der ebenfalls stark aufgelegte Julian Perwög erhöhte sogar zum 16:11.
Entschieden war die Partie jedoch noch nicht. Großengstingens Abel Bizarro drehte im zweiten Durchgang völlig auf und traf neun Mal, während Rinker hinten weiterhin den Kasten sauber hielt. Er parierte in "Heinevetter"-Manier einen freien Ball nach dem anderen, darunter sogar mehrere Tempogegenstöße von Frieder Gänzle und Müllerschön. Sieben Minuten vor Schluss fiel schließlich der 24:24-Ausgleich. In einer dramatischen Schlussphase hatten die Gäste mehrfach Gelegenheit, in Führung zu gehen, doch scheiterten an Vogel im Tor. Auf der anderen Seite war es Schlitzohr Sem Schade, welcher eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr ausnutzte, die Führung erzielte und eine Überzahlsituation für die letzten Minuten heraus holte. Bizarro verkürzte nochmal zum 27:26, doch erneut Schade zog den Gästen mit dem Siegtreffer den Zahn.
"So hatten wir es uns nicht vorgestellt.", bemängelte Coach Simon Hablizel, "Aber ich bin froh, dass wir im letzten Spiel noch Platz 5 erreichen können. Das wäre ein Toller Abschluss."
Dass bei einer Niederlage der neunte Platz droht, ist den "Köngurus" jedoch auch bewusst. (TSVK)
TSV Köngen: Martin, Vogel; Tremmel (4), Eisele (1), Perwög (5), Schmid, Pupin (3), Schade (3), Weber (2), Müllerschön (7/3), Goethe, Gänzle (3), Uttendorfer.
TV  Großengstingen: Schwarz, Rinker; Leuze (3), Trostel, K. Hummel (1), Bizarro (9/2), Reisch, J. Hummel (3), Kinzelmann, Balaj, M. Hummel (5), Grünewald (1), Häcker (4).
Schiedsrichter: Terbeck/Mäußnest (Göppingen/Heiningen)
Zeitstrafen: Eisele (2), Gänzle - K.Hummel
Siebenmeter: 3/3 - 2/6 (Vogel pariert gegen K. Hummel, Balaj, Häcker und Bizarro)
Zuschauer: 200