Was war das für ein Nervenkitzel, was für ein Krimi, den die beiden Mannschaften den zahlreichen Zuschauern zumuteten. Dabei sah es zu Beginn der Partie so garnicht danach aus. Im ersten Regionalligaspiel einer Köngener Handballjugend-Mannschaft spielte in den ersten Minuten nur eine Mannschaft und das waren die Gäste aus Nellingen. Diese profitierten vor allem von der Ideenlosigkeit im Köngener Angriff, was viele einfache Gegenstoßtore zur Folge hatte. Nach fünf gespielten Minuten rieben sich alle etwas ungläubig die Augen ob des Geschehens auf dem Feld. 1:8 hieß es dort auf der Anzeigetafel, selbst eine Auszeit beim 1:5 brachte keine erstmal Besserung, erst nach einer Zeitstrafe gegen Nellingen kamen die Köngener Mädchen nun besser ins Spiel, aber das dann auch richtig. Fanden sie in den ersten fünf Minuten quasi nicht statt und mussten sieben Treffer in Serie hinnehmen, starteten sie nun ihrerseits aus einer deutlich verbesserten Abwehr heraus eine Aufholjagd. Innerhalb der folgenden knapp 10 Minuten kamen sie ihrerseits mit einem 8:2-Lauf auf 9:10 heran und waren wieder voll im Spiel. Die folgenden 10 Minuten bis zur Halbzeit entwickelte sich ein enges Spiel mit vielen Chancen und starken Torhüterinnen auf beiden Seiten. Zur Halbzeit stand ein 15:15 auf der Anzeigetafel, was nach den ersten fünf Minuten niemand geglaubt hätte.
Den deutlich besseren Start in Hälfte zwei erwischten nun die Gastgeberinnen. Binnen sieben Minuten konnten sie sich beim 20:16 etwas Luft verschaffen. Nun waren es aber die Nellinger Mädchen, die mit einem 4:0-Lauf in vier Minuten das Spiel beim 20:20 (37.) wieder ausgleichen konnten. So blieb es eine packende, enge Partie, die auf ihren Höhepunkt zusteuerte. Zwei Minuten vor dem Ende lagen die Gäste mit einem Treffer in Front (25:26). Es folgte eine Auszeit der Köngener Mannschaft. Das Angesprochene wurde perfekt umgesetzt und der Ausgleich zum 26:26 war eine Minute vor dem Ende hergestellt. Nun folgte die letzte Auszeit der Nellinger Mannschaft 30 Sekunden vor dem Ende. Was nun folgte kann man nur als verrückt bezeichnen. Die Köngener Mädchen setzten sofort nach Anpfiff die Gäste unter Druck und erzwangen einen Ballverlust. Der folgende Gegenstoß konnte aber abgewehrt werden, so war 10 Sekunden vor dem Ende wieder der Ball in Nellinger Händen. Diese bekamen abermals den Köngener Abwehrdruck zu spüren und verloren 5 Sekunden vor Ende tatsächlich nochmals den Ball. Liv Christensen nahm sich aus 17 Metern ein Herz und brachte den Ball mit der Schlusssirene im Tor zum 27:26 unter. Nach kurzer Beratung gaben die Schiedsrichter auch das Tor offiziell und dann gab es kein Halten mehr, ein einziger Jubel in Grün und Weiß.
Nach einem völlig verpatzten Start ins Spiel kämpften sich die Köngener Mädchen stark ins Spiel und gewannen am Ende auch nicht unverdient mit 27:26. Die ersten Fünf Minuten ausgeklammert, die sie mit sieben Toren verloren hatten, gewannen sie die folgenden 45 Minuten deutlich mit acht Toren Differenz. Auch wenn das letzte Tor glücklich war, es war beispielhaft für die Einstellung an diesem Tag, da die Mädchen nie aufgaben und bis zum Schluss noch an einen Erfolg glaubten.
Für die Köngener B1-Mädchen folgt nun ein spielfreies Wochenende ehe am Sonntag, 6.10. um 13:00 Uhr das nächste Heimspiel gegen die Murgtal Panthers aus Gaggenau stattfindet. DIe Mädchen freuen sich wieder über lautstarke Unterstützung!
Es spielten: Marie Rohm, Leona Ramaj; Nelly Fuchs, Ina Quintus (7/2), Elona Aliu (3), Marlene Reichert (7), Liv Christensen (7/1), Vivien Herb (1), Malin Gehring (1), Sina Schlichter (1), Carla Riethmüller, Mathilde Schottmüller, Luana Hirn