Zeitspiel, Anwurf, Kopftreffer - im Handball gelten ab der Saison 22/23 neue Regeln
Regeländerung 1: Anwurfzone wird erweitert
Die erste Änderung betrifft den Anwurf. Bislang musste der ausführende Spieler mit einem Fuß auf der Mittellinie stehen. Vom 1. Juli an erfolgt die Ausführung des Anwurfs aus dem neuen Anwurfkreis, der einen Durchmesser von vier Metern haben soll und in der Mitte der Mittellinie platziert ist. Der Anwurf darf somit künftig aus der Bewegung heraus erfolgen. Dadurch werden neue Situationen bei der sogenannten "Schnellen Mitte" entstehen.
(siehe Bild): Handball-Spielfläche mit eingezeichnetem Mittelkreis, der sogenannten Anwurfzone
Während in den Bundesligen aus Werbezwecken bereits oft ein Kreis an der Mittellinie existiert, stellt die Änderung den Amateurbereich vor eine Herausforderung, denn die Handballfelder in den Turn- und Sporthallen haben oft keinen eigenen Mittelkreis, sondern nur eine Linie. So soll es aber möglich sein, den Mittelkreis durch Klebeband anzudeuten oder einen eventuell vorhanden Mittelkreis eines Basketballfeldes zu verwenden, auch wenn die Abmessung nicht zu 100 Prozent stimmt. Dies wird uns in einigen Hallen im Bezirk nun begegnen.
Regeländerung 2: Passanzahl beim Passivspiel reduziert
Beim Passivspiel, auch Zeitspiel genannt, durfte die angreifende Mannschaft beim Vorwarnzeichen der Schiedsrichter (gehobener Arm) bislang noch sechs Pässe spielen, bis der Torwurf erfolgen musste. Diese Passanzahl wird auf vier reduziert. Bereits der fünfte Pass wird also von den Schiedsrichtern abgepfiffen und die abwehrende Mannschaft bekommt den Freiwurf.
Regeländerung 3: Kopftreffer mit Hinausstellung bestraft
Wird der Torwart aus einer freien Spiel- bzw. Wurfsituation heraus am Kopf getroffen, ist eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe des Werfers möglich. Es sei eine weitere Möglichkeit, unsportliches Verhalten zu unterbinden.
Kopftreffer gegen den sich nicht bewegenden Torwart oder gegen den Kopf eines Abwehrspielers beim direkten Freiwurf wurden bereits zuvor im Handball geahndet - und zwar mit einer Disqualifikation, also einer Roten Karte.