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Tabea Eitel wurde am Sonntag Deutsche Meisterin im Weitsprung

Sensationeller Sieg von Tabea Eitel bei den deutschen Leichtathletikmeisterschaften im Weitsprung U20.

Bürgermeister Otto Ruppaner begrüßte die überglückliche Gewinnerin mit ihrem Trainer Florian Bauder. Die neue deutsche Meisterin stellte mit 6,48 Meter eine neue persönliche Bestleistung auf und verbesserte den fast 47 Jahre alten Kreisrekord von der früheren Olympiateilnehmerin Margot Eppinger um vier Zentimeter.

Für Tabea Eitel war die bisherige Saison von „Aufs“ und „Abs“ begleitet. Beim wichtigsten Sportfest, dem Qualifikationswettkampf im Siebenkampf in Leverkusen für die U20-Weltmeisterschaften in Cali/Kolumbien, zog sie sich bereits bei der zweiten Disziplin eine schmerzhafte Sprunggelenkverletzung zu. Die Köngenerin beendete den Mehrkampf, konnte aber aufgrund der Einschränkungen ihr wahres Leistungsvermögen nicht abrufen und somit in die Entscheidung nicht eingreifen. Als neues Ziel gab Coach Florian Bauder die Deutschen U20-Einzelmeisterschaften aus, die am letzten Wochenende im Donaustadion in Ulm stattfanden. Nachdem die Verletzung auskuriert war, konnte Tabea ihren eigenen Vereinsrekord im Weitsprung, über 6,16 Meter in Hechingen, beim Nationalen Abendsportfest in Köngen auf 6,22 Meter verbessern und die geforderte Norm für die U20-WM (6,20 m) in Kolumbien erfüllen. Die Tickets für Cali erhalten die beiden Erstplatzierten der Deutschen U20-Meisterschaften mit Normerfüllung. Als Mehrkämpferin und Sechste der aktuellen DLV-Bestenliste hatte Tabea gegen die Spezialistinnen nur Außenseiterchancen. Doch sie hatte gut trainiert, die Formkurve zeigte nach oben und so reisten Tabea und Florian zuversichtlich in die Donaustadt. Man wollte im Donaustadion die Flugtickets nicht „kampflos“ den Kontrahentinnen überlassen.

Am Sonntag um 14:25 Uhr war es für die 17 gemeldeten Weitspringerinnen so weit. Es stellte sich die Frage: Wie komme ich in den Wettkampf? Ein erster guter Sprung gibt Sicherheit für die restlichen Versuche.

Tabea startet mit exakt 6,00 Meter und reihte sich nach dem ersten Durchgang auf Platz 5 ein. Libby Buder vom SC Potsdam setzte mit 6,30 Meter die erste „Duftmarke“. Die Köngener Mehrkämpferin zeigte bereits bei ihrem zweiten Versuch, dass sie die Cali-Fahrkarten nicht den Spezialistinnen überlassen will. Bei zulässigem Rückenwind (1,7 m/Sec.) steigerte die Achtzehnjährige den U20-Kreisrekord von Anke Köninger von der TG Nürtingen aus dem Jahr 1980 um 3 Zentimeter auf 6,28 Meter und schob sich auf den 2. Rang vor. Im dritten Versuch sprang die deutsche Jahresbeste Helena Börner von der SG Adelsberg (6,73 m) 6,24 Meter weit. Zwei weitere Athletinnen erreichten 6,21 Meter. Die Spannung stieg!

Im vierten Versuch verbesserte sich die Führende Libby Buder auf 6,37 Meter und sah wie die sichere Siegerin aus. Tabea startete den Endkampf der besten Acht mit 6,19 bzw. 6,11 Meter. Vor dem letzten Versuch lagen 16 Zentimeter zwischen Platz 1 und 5. Von den acht Finalistinnen konnte sich nur eine im letzten Durchgang steigern – Tabea. Die achtzehnjährige Schülerin aus Reichenbach setzte, bei leichtem Gegenwind, einen nicht für möglich gehaltenen Sprung in die Sandgrube. Mit sensationellen 6,48 Meter sicherte sie sich die Deutsche U20-Meisterschaft und somit auch das Cali-Ticket. Tabea verbesserte in ihrem ersten U20-Jahr den bestehenden „Uralt“-Kreisrekord der Frauenklasse, den die frühere Spitzenmehrkämpferin Margot Eppinger von der LG Filder am 17.08.75 aufstellte, um vier Zentimeter. Somit hält Tabea die Kreisrekorde bei der U(nter)18, U20 und in der Frauenklasse. 

Silber ging in Ulm an Libby Buder (6,37 m) und Bronze an Helena Börner (6,24 m).

Trainer Florian war überzeugt, dass Tabea im Weitsprung was „drauf“ hat, aber mit dieser Leistungsexplosion haben auch die kühnsten Optimisten nicht gerechnet. 

Wir gratulieren Tabea und Florian zu diesem unerwarteten Titel.

Am Sonntagabend organisierten Abteilungsleiter Jürgen Schneider und die Familie Bauder noch kurzerhand eine Willkommensparty für Tabea und Florian. Rund 20 Personen, darunter auch die Mutter und Oma von Tabea, warteten auf das Erfolgsduo. Gegen 20:00 Uhr begrüßten Bürgermeister Otto Ruppaner und Jürgen die überglückliche frischgebackene Deutsche Meisterin und Erfolgscoach Florian vor dem Kiosk in der Fuchsgrube zu einer spontanen zweistündigen Feier.