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Internationales Junioren-Mehrkampfmeeting in Bernhausen

Viele der besten Nachwuchsmehrkämpfer/innen Deutschlands trafen sich am 20./21. Mai 2023 im Fleinsbachstadion in Bernhausen zum Internationalen Junioren-Mehrkampfmeeting.

Es ging um die Qualifikation für die deutschen und internationalen Meisterschaften. Rund 200 Teilnehmer/innen ließen auf zwei lange Wettkampftage schließen. Aus Köngener Sicht lag das Hauptaugenmerk auf dem 7-Kampf der weiblichen Jugend U(nter)20 (Jahrgang 2004/2005). In dieser Altersklasse stellte sich die Reichenbacherin Tabea Eitel, die seit vielen Jahren für den TSV Köngen die Spikes schnürt, der starken Konkurrenz. Angeführt wurde die Teilnehmerliste von Sandrina Sprengel von der LG Steinlach-Zollern, Dritte der U20-WM in Cali (Kolumbien) und von Pia Meßing vom TV Gladbeck 1912, Bronzemedaillengewinnerin bei der U18-EM in Jerusalem, die im Vorjahr 7-Kampf-Bestleistungen von 6.015 bzw. 5.810 Punkten erzielten und zu den größten deutschen Hoffnungen zählen. Für die restlichen 18 Teilnehmerinnen galt es, Tuchfühlung zu den beiden Favoritinnen zu behalten. Die Mehrkämpferinnen der Klasse U20 begannen am Samstagmorgen um 10:00 Uhr bei guten Witterungsbedingungen mit den 100 Meter Hürden. Es ist wichtig, gut in den Wettkampf zu starten. Dies gelang Tabea. Bei einem zulässigen Rückenwind stellte sie mit 14,58 Sekunden einen neuen Vereinsrekord auf (bisher 14,61 Sec.). Sandrina und Pia wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und blieben als einzige unter der 14-Sekundengrenze. Im Hochsprung überquerte Tabea alle Höhen bis 1,65 Meter im ersten Versuch. Für die nächsten zwei Höhen benötigte sie zwei Versuche. Gute 1,71 Meter gingen in die Wertung. Als nächste Disziplin stand das Kugelstoßen auf dem Programm. Nachdem der erste Stoß ungültig war, stieß die Köngenerin im zweiten Durchgang 11,00 Meter, bevor sie im dritten Versuch ihre persönliche Bestleistung auf 11,57 Meter steigerte (bisher 11,02 m). Die abschließenden 200 Meter lief sie in 25,23 Sekunden so schnell wie noch nie. Bedauerlicherweise war der Rückenwind mit 2,2 Meter/Sekunde etwas zu stark (zulässig sind + 2,0 m/sec.), sodass diese Zeit in den Bestenlisten nicht berücksichtigt werden kann. Nach dem ersten Tag lag Tabea in der 4-Kampfwertung mit 3.264 Punkten (bisher 3.137 Pkt.) auf dem erfreulichen 4. Rang. Erwartungsgemäß führten zur Halbzeit die Favoritinnen Sandrina Sprengel (3.580 Pkt.), vor Pia Meßing (3.429 Pkt.) und Kajsa Zimmermann vom SV Halle (3.427 Pkt.).

Der zweite Wettkampftag begann mit dem Weitsprung, der Paradedisziplin von Tabea. Der erste Versuch wurde mit 6,06 Meter gemessen, bevor sie sich auf die Tagesbestweite von 6,24 Meter steigerte. Mit dieser Weite hat Tabea den Richtwert im Weitsprung für die U20-EM (6,20 m) erfüllt. Die drei Startplätze werden bei der Junioren-Gala in Mannheim und bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock vergeben. Beim Speerwurf verbesserte sich Tabea im letzten Versuch auf solide 36,37 Meter, blieb damit aber über zweieinhalb Meter unter ihrer Bestleistung und verlor wichtige Punkte auf die starken Konkurrentinnen. Im abschließenden 800-Meter-Lauf mobilisierte Tabea nochmals alle Kräfte, blieb mit 2:34,88 Minuten jedoch fast drei Sekunden über ihrer Bestzeit. Im Endklassement kam sie in dem megastarken Teilnehmerfeld auf Platz 6 und stellte mit 5.419 Punkten einen neuen Kreisrekord auf. Die bisherige Bestmarke stammte von Mai 2002 und wurde von Stephanie Lichtl mit 5.310 Punkten gehalten. Tabea hat mit ihrer Leistung die EM-Norm im 7-Kampf von 5.350 Punkten, wie fünf andere Konkurrentinnen, überboten. Es ist selten, dass sechs Mehrkämpferinnen die Norm erfüllen. Das spricht für die große Qualität der Mädels. Den 7-Kampf der Klasse U20 gewann Sandrina Sprengel mit exzellenten 5.958 Punkten vor Pia Meßing (5.915 Pkt.) und Kajsa Zimmermann (5.742 Pkt.). Die drei Erstplatzierten werden Deutschland bei der U20-EM in Jerusalem vertreten und bei der Vergabe der vorderen Plätze ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Tabea hat einen tollen Wettkampf absolviert und ihre Bestleistung deutlich verbessert. Im Endeffekt haben die Punkte in den Wurfdisziplinen gefehlt, um ganz vorne mitzumischen. Jedoch waren die Voraussetzungen im Vorfeld des Mehrkampfs mit der Doppelbelastung durch die Abiturvorbereitungen und das tägliche Training nicht optimal. Jetzt werden Tabea und Trainer Florian Bauder versuchen, das Ticket nach Jerusalem im Weitsprung zu lösen. Dazu wünschen wir den beiden viel Glück!

Seinen ersten 5-Kampf in der Altersklasse U18 absolvierte Yann Ole Steiner am Samstag ebenfalls in Bernhausen. Diese Klasse war sowohl qualitativ, mit den besten Mehrkämpfern Deutschlands, wie auch quantitativ sehr stark besetzt. Yann Ole lieferte in seinem ersten Jahr in der U18 eine vielversprechende Leistung ab. Er benötigte für die 100 Meter 13,10 Sekunden, verfehlte die 5-Metermarke (4,95 m) im Weitsprung knapp und stieß die Kugel 8,49 Meter weit. Die meisten Punkte (488) brachten ihm die 1,63 Meter im Hochsprung. Für die 400 Meter wurden für ihn 62,24 Sekunden gestoppt. Im Endklassement kam der 16-Jährige mit 2.047 Punkten auf den 35. Rang.