Es war eine umkämpfte Partie mit wechselnder Führung und vielen Zeitstrafen. Doch am Ende behielt Liga-Neuling TSV Köngen in seinem ersten Spiel in der Württembergliga die Nerven und konnte beide Punkte von der heimstarken SG Hofen-Hüttlingen entführen. Dabei zeichneten sich der TSV vor allem durch einen tollen Team- und Kampfgeist aus.

Vergangenen Sonntagabend zur Prime-Time war es nun endlich soweit: Das erste Spiel der Württemberg-Liga stand für die Köngener Frauen auf dem Plan. Dieses wurde bei den Damen der SG Hofen/ Hüttlingen - seit Jahren fester Bestandteil der Württembergliga - bestritten. Die Vorzeichen standen besser als in der Woche zuvor, da sowohl Miriam Panne als auch Joshika Horeth wieder mit von der Partie waren. Trotzdem musste das Trainerteam Dobler-Döffinger mit Mona Reinhardt (Urlaub) und Patrizia Hagelmayer (Schulterverletzung) auf zwei wichtige Stammkräfte der vergangenen Saison verzichten.

Das Spiel startete zunächst ausgeglichen: Angelika Donner legte für den Gastgeber vor, doch Miriam Panne markierte mit dem ersten Treffer der Köngenerinnen in der Württembergliga den Ausgleich. Es entwickelte sich ein munteres Spiel hin und her, das eher einem freundschaftlichem Abtasten, denn einem Spiel um die ersten Punkte der Saison glich. Bis zur 19. Minute (9:7) hielt Hofen den Aufsteiger mit zwei Toren auf Abstand. Immer wieder waren es Donner auf der Außenposition sowie Jana Sauter im Rückraum, die den Köngenerinnen zu schaffen machten. Köngen agierte dagegen in den ersten 20 Minuten insgesamt zu inkonsequent, wobei vor allem das Angriffsspiel von einigen überhasteten Aktionen geprägt war. Das Trainerteam Dobler-Döffinger sah sich zur Auszeit gezwungen, um ihre Damen wieder an das vorgegebene Konzept zu erinnern – mit Erfolg: Joshika Horeth sowie die beiden Neuzugänge Stephanie Wachtarz und Marisa Remsing setzten ihre individuellen Stärken ein und führten die Mannschaft mit ihren Treffern über den Ausgleich (9:9, 20.) zur Halbzeitführung von 13:12.

Erinnerungen an die schwache zweite Halbzeit aus der Vorwoche gegen Reichenbach wollte der TSV an diesem Tag gar nicht erst aufkommen lassen. Und so startete die Dobler-Sieben motiviert in Runde zwei dieser spannenden Partie. Wie bereits in Durchgang eins, läuteten erneut Donner und Panne die Partie ein. Nachdem Panne gleich doppelt traf und anschließend auch Annika Klein sich in die Trefferliste eintragen konnte (13:16), entschied sich der gegnerische Trainer in der 35. Minute direkt für eine Auszeit. Von der entspannten Anfangsstimmung war mittlerweile nicht mehr viel zu spüren: Auf dem Spielfeld ging es deutlich mehr zur Sache und die Stimmung in der Halle schaukelte sich immer weiter hoch. Trainer Armin Dobler nutzt ebenfalls die Auszeit, um seine Mädels (47. Min, 18:20) auf die Schlussphase einzustimmen. In guter Position versuchte Köngen nun die Zeit für sich laufen zu lassen. Ziel war, ihre Chancen vor allem im eins gegen eins zu nutzen, nachdem dank der Manndeckung gegen Panne nun mehr Räume zur Verfügung waren. In der 49. Minute vernaschte Anna-Lena Klingler ihre Gegenspielerin Melanie Enenkel, die nach ihrer dritten Zeitstrafe auf der Tribüne Platz nehmen musste. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Klinger souverän zum 18:21.

Die letzten zehn Minuten waren dann an Spannung nicht zu überbieten. Für den Aufsteiger hagelte es ab der 50. Minute eine Reihe an Zeitstrafen, gleichzeitig ergriff Jana Sauter auf der Gegenseite immer wieder ihre Chance und brachte ihre Mannschaft in der 54. Minute zum Ausgleich (22:22). Zum Glück für den Liganeuling lief in dieser Phase der Partie auch Torhüterin Jennifer Swierczek zur Hochform auf und parierte immer wieder wichtige Würfe der Heimmannschaft. Hofen risikierte am Ende noch einmal alles und ging in die offene Manndeckung bei gleichzeitiger Köngener Unterzahl über. Doch mit Swierczeks tollen Paraden und dem ungebändigten Siegeswillen der gesamten Mannschaften waren auch Remsing, Panne und Horeth nochmals erfolgreich, sodass der Aufsteiger verdient die ersten beiden Punkte in der Württembergliga bejubeln konnte. „Das Team hat sich wirklich sehr gut geschlagen“, zeigte sich auch Trainer Dobler nach dem packenden Schlussminuten erleichtert, der an seine Torhütering noch einmal ein dickes Sonderlob verteilte: „Das war einfach ein richtig gutes Spiel von ihr“. Am kommenden Sonntag geht es für Köngen dann gleich im ersten Heimspiel gegen den Mitaufsteiger, die HSG Deizisau/ Denkendorf – nach der Niederlage aus dem Aufstiegsspiel hat der TSV hier noch etwas gut zu machen. ank

Es spielten: Anna Rehm (TW), Jennifer Swierczek (TW), Miriam Panne (8), Chiara Stuttfeld, Maike Widmann, Anna-Lena Klingler (3/2), Stephanie Wachtarz (3), Belen Rehm, Annika Klein (1), Sophia Thomaser, Emma Derad, Marisa Remsing (7/2), Joshika Horeth (4)