Nach einer starken ersten Halbzeit ging dem dezimierten Kader des TSV Köngen in der zweiten Hälfte die Puste aus. Mit 19:31 mussten sich die Grün-Weißen am Ende dem den TV Reichenbach geschlagen geben. Damit ist der Württembergliga-Aufsteiger in der ersten Runde des HVW-Pokals ausgeschieden.
Es war der gewünschte Härtetest vor Rundenbeginn: Mit dem TV Reichenbach gab nicht nur ein Ligakonkurrent, sondern gleichzeitig auch der Vize-Meister der letztjährigen Württembergliga-Saison seine Visitenkarte in der Köngener Burgschulhalle ab. Während die Gäste in Bestbesetzung anreisten, musste der Aufsteiger hochkarätige Ausfälle verkraften: Mit Top-Torschützin Miri Panne, Joshika Horeth und Patrizia Hagelmayer fehlten dem TSV gleich drei Stammkräfte. Trotzdem wollten die Mädels des Trainer-Teams Armin Dobler und Dieter Döffinger das Pokalspiel als Gelegenheit nutzen, sich gegen einen favorisierten Gegner auf die Runde einzustellen.
In ungewohnter Konstellation fand Köngen überraschend gut ins Spiel. Maike Widmann markierte das 1:0 und Neuzugang Marisa Remsing beantwortete den zwischenzeitlichen Ausgleich postwendend mit ihrem ersten Treffen im grünen Trikot. So entwickelte sich in den ersten zehn Minuten eine Begegnung auf Augenhöhe. Dann aber nutzte der Turnverein die Unkonzentriertheit der Köngenerinnen erbarmungslos aus und setzte sich auf 4:8 (12.) ab. „In dieser Phase haben wir hinten wie vorne einfach zu viele individuelle Fehler gemacht“, analysierte Trainer Dobler. Wer die Grün-Weißen schon abschreiben wollte, sah sich aber getäuscht. Aufopferungsvoll kämpfte sich der Aufsteiger zurück ins Spiel. Nach Treffern von Annika Klein und Stephanie Wachtarz versenkte mit dem Halbzeitpfiff einmal mehr Remsing den Ball im gegnerischen Tor und brachte ihr Team mit 10:11 wieder in Schlagdistanz.
Für Halbzeit zwei hatte sich das Dobler-Team viel vorgenommen und der schnelle Ausgleichstreffer zum 11:11 (31.)von Remsing schien das zu unterstreichen. Doch dann leistete sich der Aufsteiger eine fatale Auszeit: Bei Köngen lief mit einem Mal gar nichts mehr zusammen. Reichenbach ließ sich nicht lange bitten und zog innerhalb von fünf Minuten auf 11:16 davon. Diesen Vorsprung ließen sich die Gäste nicht mehr nehmen. Zwar stemmte sich der TSV mit schönen Kreisanspielen und Rückraumtoren gegen die drohende Niederlage, doch Reichenbach zeigte sich unbeeindruckt und hielt den Gastgeber immer mit sechs Toren auf Distanz (12:18; 40.). Bis zur 53. Minute änderte sich daran auch nicht viel (19:25). Dann musste Köngen allerdings den dezimierten Wechselmöglichkeiten Tribut zollen. Halbherzige Torwürfe und ein mangelhaftes Rückzugsverhalten luden die Gäste zu Gegenstößen ein. Diese Einladung nahm Reichenbach dankend an und schraubte das Ergebnis in den letzten Spielminuten auf 19:31 hoch. Mit diesem Sieg zieht der TV Reichenbach in die zweite Runde des HVW-Pokals ein, während sich Köngen nun voll und ganz auf die Runde konzentrieren kann.
Es spielten: A. Rehm, Swierczek (im Tor); Stuttfeld, Widmann (2), Derad, Wachtarz (5), B. Rehm, Klein (1), Reinhardt (1), Klingler (3), Remsing (6/2), Thomaser (1)