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Männer1: Zurück auf dem Boden der Tatsachen

TSV Köngen - TV 1893 Neuhausen/E. 2 20:34 (7:18)

Die Landesliga-Handballer des TSV Köngen sind nach der 20:34-Klatsche gegen den Ligaprimus TV 1893 Neuhausen/E. 2 auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt. Besonders einer brachte die Köngener zur Verzweiflung.

Neuhausen/Erms. Der Einbruch der einstigen Handballhochburg hatte Anfang dieser Saison den Höhepunkt erreicht, als die erste Mannschaft nach zwei direkten Abstiegen aus der 2. Bundesliga heraus ihre Mannschaft schließlich abmeldeten. Ein Neuanfang wurde gestartet - mit der zweiten Männermannschaft. Und dies scheint zu gelingen. Markus Bühner, welcher zuletzt noch die erste Mannschaft trainiert hatte, steht mit seiner Truppe punktverlustfrei auf dem ersten Rang der Tabelle. Nun ging es zum TSV Köngen.

"Ich habe ein gutes Gefühl, dass gegen die was drin ist.", hatte TSV-Trainer Simon Hablizel vor der Partie noch gesagt. Dazu hatte er allen Grund: Die Leistung eine Woche zuvor sah vielversprechend aus und dieses Mal konnte er erstmals auf einen breit gefüllten Kader mit einem speziellen Comebacker zurückgreifen. Kapitän Luca Pupin, welcher sich in der vorigen Runde einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, stand im zweiten Durchgang erstmals wieder auf der Platte und traf beim ersten Wurf direkt. Lediglich Frieder Gänzle fehlte berufsbedingt.

Neuhausen nahm die Führung in einer frühen Überzahl schnell an sich. Köngen spielte sich zwar mehrere gute Chancen heraus, doch scheiterte bereits in den ersten Minuten mehrfach an Gäste-Torhüter Marius Spitz. Selbst Moritz Eiseles Versuch, zum 5:5 per Strafwurf auszugleichen, machte er zunichte (13.). Obwohl sich sein Gegenüber Michael Selch mit einer überragenden Dreifachabwehr auszeichnete, kam es nun ganz bitter für den TSV. Im Angriff lief jetzt gar nichts mehr zusammen. Zu ungeduldig und zentral agierten die "Jungen Wilden" gegen die große 6:0-Abwehr und den überragenden Torhüter Spitz der Gäste. Er hielt zwischenzeitlich 70% der Bälle auf sein Tor und hatte am Ende mit 28 Paraden eine Leistung abgeliefert, die das Prädikat "Weltklasse" verdient hätte. Der TVN seinerseits spielte munter auf. In den letzten 13  Minuten der ersten Halbzeit setzte es einen herben 1:10-Lauf, welchen der überragende Rechtsaußen Christoph Klusch zum 17:6 vollendete. "In dieser Zeit haben wir das Spiel verloren.", analysierte Hablizel. Sinnbildlich waren für ihn die jeweils letzten Sekunden der beiden Halbzeiten, als die Neuhausener noch weniger als 5 Sekunden zu spielen hatten und dennoch zum Torerfolg kamen. "Da hat der Wille gefehlt, die nötigen Fouls und Spielflussunterbrechungen zu machen."

Obwohl es wohl in der Kabine lauter geworden sei, blieb die Wende aus. Dem Tor von Pupin folgte ein weiterer 1:8-Lauf der Gäste, wieder vollendet von Klusch zum 26:10 (42.). Hablizel versuchte viele verschiedene Angriffs- und Abwehraufstellungen und -formationen, doch keine brachte den Erfolg. So verwaltete der Primus trotz eines schönen Treffers von Keeper Manuel Vogel die Führung bis zum Schluss.

Lob gab es nach der Partie nur für das Schiedsrichtergespann Damm/Stadelmaier. "Bei uns lief heute bei fast keinem etwas zusammen.", resümierte Pupin nach der Partie. "Das tut mir besonders für die Zuschauer Leid."

Kommende Woche gilt es, beim nächsten Ermstalgegner und Liganachbarn Dettingen/Erms ein anderes Gesicht zu zeigen.

TSV Köngen: Selch, Vogel (1); Oberkersch (3), Tremmel (2), Eisele (1), Perwög (2), Müllerschön (5), Schmid, Weber (1), Schade (1), Pupin (1), U. Lindner (2), Grote (1).

TV 1893 Neuhausen/E. 2: Spitz, Lutter; Pohr (4), Reusch (5), Klusch (12/2), Maier (1), Brockhaus (3), Notz, Jungel (3), Rothweiler (1), Setzer (1), Euchner (2), Fesser (2), Bodechel.

Schiedsrichter: Damm/Stadelmaier (beide Bartenbach)

Zeitstrafen: Oberkersch, Weber, Eisele, Müllerschön - Pohr (2), Reusch, Maier, Brockhaus.

Siebenmeter: 0/2 (Eisele und Müllerschön scheitern an Spitz) - 2/2.

Zuschauer: 200